Donnerstag, 23. Juni 2016
Zaunpfähle setzen
k.martini, 14:30h
Bevor die Pferde umziehen konnten, musste natürlich der Zaun wieder aufgestellt werden. Wie ich bereits geschrieben habe, hatte Papa diese zum Glück aufbewahrt, so dass wir uns keine neuen Pfähle und Isolatoren besorgen brauchten.
An einem Samstag sind wir die Aufgabe angetreten. Ich habe morgens einen Erdbohrer abgeholt, den wir uns für das Wochenende ausgeliehen haben. Wir haben uns allerdings relativ schnell geärgert, dass wir keinen mit Motor ausgesucht hatten, sondern einen, der mit Muskelkraft zu bedienen ist. Der Verleiher hat mich zwar noch gefragt, ob ich mir wirklich sicher bin, dass ich keinen anderen haben möchte, aber Frau weiß ja wie so oft alles besser. :D Wenigstens hatte ich einen ausgesucht, der einen Durchmesser von 20cm hat und nicht den ganz schmalen. Frau denkt ja mit.
Bevor wir anfingen die Löcher zu bohren, haben wir kleine Pfähle in die Ecken geschlagen und haben mit einer Schnur eine gerade Linie gezogen. Danach sind wir mit einem Messrad und einer Schubkarre Sand losgezogen und haben alle 4m ein Markierung für die Pfähle gemacht. So brauchten wir später nicht mehr messen und schauen, ob die Pfähle auch in einer Flucht waren.
Angefangen haben wir mit den Eckpfählen, da diese um einiges breiter sind als die anderen und einen Meter in den Boden müssen. Gleich der allererste war der schwerste, denn wir mussten uns durch ein dichtes Wurzelwerk bohren. Mein Papa ist zwar ziemlich stark, aber wir bereuten schnell, dass wir den Bohrer mit Motor gewählt hatten. Der Verleiher hatte inzwischen leider schon geschlossen und so mussten wir so klar kommen. Ein weiterer Nachteil an diesem Bohrer war, dass er die gebohrte Erde nicht nach oben rausgehoben hat, sondern diese in dem Loch liegen blieb und mit dem Spaten herausgeholt werden musste. Ich zweifelte inzwischen sehr, dass wir alles an einem Tag schaffen würden. Mein Vater drehte den Bohrer und meine Freundin, mit der ich ja das Gemeinschaftsprojekt begonnen habe, schaufelte die Erde aus dem Loch.
Ich machte mich zeitgleich bei der nächsten Ecke zu schaffen, dieses ging zum Glück um einiges leichter als das erste Loch. Hier waren zwar auch Wurzeln im Boden, aber diese waren sehr viel dünner und zum Teil schon vertrocknet, so dass ich sie leicht durchtrennen konnte. In der gleichen Zeit hatte ich bereits die Hälfte mit dem Spaten ausgegraben und mein Vater konnte danach mit dem Bohrer relativ schnell das Loch abschließen. So arbeiteten wir dann weiter, bis die 8 dicken Pfähle endlich alle im Boden waren.
Mein Mann war inzwischen auch zu uns gestoßen, um uns tatkräftig zu unterstützen. Die Zwischenpfähle gingen zum Glück um einiges leichter in den Boden, da sie schmaler sind und nicht so tief in die Erde müssen. Nach einem Drittel wurden wir zu Tisch gerufen, meine Stiefmutter hat uns an diesem Tag mit allem versorgt. Es gab Käse-Lauch-Suppe mit Hackfleisch, die sehr lecker war. Leider habe ich etwas zu viel gegessen, weil sie einfach so köstlich war, dass sie mir danach etwas schwer im Magen lag.
Danach teilten wir die Aufgaben etwas anders ein. Mein Papa und mein Mann haben jetzt mit dem Bohrer die Löcher gebohrt und meine Freundin und ich haben bereits bei den anderen Löchern die Grasnarbe herausgestochen, damit die Männer schneller vorankamen. Mit dieser Methode kamen wir dann relativ schnell voran. Unser Ziel die Pfähle an einem Tag aufzustellen, schien doch wieder greifbarer zu sein.
Am Nachmittag gab es noch selbstgebackenen Apfelkuchen, der ebenfalls sehr gemundet hat.
Nach 54 Zaunpfählen waren wir dann endlich fertig und hatten es tatsächlich an einem Tag geschafft. Wir hatten zwar Muskelkater, der war aber inklusive, wie der Verkäufer sagte und musste nicht extra bezahlt werden, gleichzeitig waren wir aber sehr stolz auf unser Werk.
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Mittwoch, 22. Juni 2016
Stallwechsel
k.martini, 18:14h
Wenn ein Pferd umzieht, merkt man erst, wie viele Sachen man alles für sein Pferd hat. Wenn dann auch noch drei Pferde gleichzeitig umziehen, ist das Ergebnis eineinhalb Pferdeanhänger und zwei Autos voll mit Futtertonnen, Sattelschränken, Putzkisten, Sättel, Trensen und vieles mehr…
Eine Freundin und ich hatten beschlossen, unsere Pferde zukünftig nicht mehr in einem Vollpensionsstall unterzustellen, sondern zukünftig sie selber zu versorgen. Dann kann man alles so regeln, wie man es möchte und braucht sich auch über niemanden aufregen, als über sich selber.
Wir haben im Internet und in der Umgebung nachgefragt nach Halbpensionsställen und Ställe, die auch Plätze für Selbstversorger anbieten. Das war schwieriger als wir im ersten Moment gedacht haben. Entweder waren die Preise sehr hoch oder es gab bereits eine lange Warteliste, wo es doch sehr unwahrscheinlich war, dass gleichzeitig drei Plätze gleichzeitig frei werden.
Dann kam meine Freundin auf die Idee, unsere Pferdchen bei meinem Papa hinzustellen. Dort hatten meine Schwester und ich vor einigen Jahren unsere Pferde stehen gehabt, als wir noch Zuhause gewohnt haben. Der Zaun stand zwar nicht mehr, aber Papa hatte zum Glück alles gut zur Seite gelegt, so dass wir ihn nur wieder aufstellen brauchten. Der Unterstand ist zwar zurzeit noch ein Partyraum, aber wird bis zum Winter wieder zurück in einen Pferdestall verwandelt.
Da mein Papa beruflich sehr eingespannt ist und die Weide in den letzten Jahren immer mit dem Aufsitzmäher gemäht hat, ist es für ihn eine Arbeitserleichterung, dass die Pferde sich nun zukünftig um das kurzhalten der Wiese kümmern werden. Er und seine Frau hatten schon überlegt, das Gelände zu verpachten, doch möchte man ständig fremde Leute auf seinem Grundstück haben?
So war es für beide Seiten eine WIn-win-situation und wir machten uns an die Planungen, damit die Pferde schon bald umziehen können.
Den Umzug haben wir in zwei Tagen aufgeteilt, am ersten Tag haben wir die kompletten Sachen zum neuen Zuhause gebracht, am nächsten Tag dann die Pferde selber. Zuerst haben wir die beiden Pferde meiner Freundin zu meinem Papa gefahren, ich war etwas aufgeregt, was würden sie zu ihrem neuen Zuhause sagen? Doch sie waren total entspannt, sie haben sich erst in Ruhe die Weide angesehen und haben dann begonnen zu grasen. Da sie kein Theater gemacht haben, machten wir uns gleich wieder auf den Weg um meinen Kleinen abzuholen und in sein neues Zuhause zu bringen.
Auch er schaute sich alles in Ruhe an du freute sich dann über das leckere Gras. Wir freuten uns, dass alles so gut gelaufen ist. Aber der Feierabend war noch nicht in Sicht, denn die Sachen vom Vortag hatten wir nur aus- und abgeladen und mussten noch verstaut werden. Als das endlich fertig war, gingen wir in den wohlverdienten Feierabend.
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